Stephanitor ist eines der ersten Quartiere, das auf der Überseeinsel entsteht – und vielleicht auch eines der vielfältigsten. Denn es wird nicht nur einen repräsentativen Standort für Unternehmenszentralen und Wohnungen mit Weserblick darstellen. Auch Wohnraum für ältere Menschen und Studierende, eine Kindertagesstätte sowie ein Gesundheitszentrum bereichern das Quartier zwischen der Straße Auf der Muggenburg und der Weser.
Verfolgt auf dieser Seite, wie das Quartier entsteht und lest alles über die Vergangenheit des Ortes und die Pläne für seine Zukunft.
Willkommen in Stephanitor
Stephanitor-Süd
Die Preisgerichtsjury, zu der auch Senatsbaudirektorin Prof. Dr. Iris Reuther gehörte, entschied sich zu einem besonderen Vorgehen: die Entwürfe zweier Architekturbüros miteinander zu kombinieren.
Drei der fünf Gebäude sowie die Freiraumgestaltung werden vom Architekturbüro allmannwappner (München) in Zusammenarbeit mit Rabe Landschaftsarchitekten (Hamburg) realisiert. Anklänge an das „Bremer Haus“ und die Industriegeschichte des Ortes finden sich in den Entwürfen genauso wie vielfältige Bezüge zur Weser – zum Beispiel erkennbar an Materialauswahl und Farben der Fassaden. Verbunden und belebt wird das Quartier durch Freiräume, Höfe, Spielflächen und gemeinschaftlich nutzbare Dachflächen. Alle fünf Häuser sind unterirdisch durch einen Fahrradtunnel miteinander verbunden.
Zwei Gebäude aus den Entwürfen des Architekturbüros Felgendreher Olfs Köchling (Bremen/Berlin) vervollständigen das Quartier. Sie überzeugten die Jury durch flexible Wohnungsgrundrisse mit geringer Tiefe, welche einen optimalen Lichteinfall und viele Sichtachsen zum Quartier ermöglichen. Architektonisch nimmt der Entwurf von Felgendreher Olfs Köchling den Bezug zu den angrenzenden Bürogebäuden auf und bildet somit ein verbindendes Element und eine harmonische Überleitung in das Quartier.
Vielfalt auch in den Stephanitorhöfen Leitthema
Der erste Preis für den nach Westen hin spitz zulaufenden Teil des Geländes geht an das Architekturbüro ROBERTNEUN™ ARCHITEKTEN. Hier steckt die Vielfalt im Detail: Der großformatige Komplex gliedert sich in fünf Gebäude, von denen jedes durch unterschiedlich gestaltete Treppenhäuser, Loggien, Wintergärten, Balkone und Fassaden charakterisiert wird. Drei Innenhöfe, angelegt als Hofgarten, Spielhof und Gewerbehof, schaffen Freiräume für die gemeinsame Nutzung. Ein Schwimmbad und ein Gesundheitszentrum mit Arztpraxen, therapeutischen Praxen, Fitnesseinrichtung und Apotheke sind ebenso vorgesehen wie Flächen für Labore und Büros. Entlang der Radroute gruppieren sich kleinteilige Gewerbeeinheiten für Handwerk, Kreative, Künstler und individuellen Einzelhandel.
Wohngewächshaus
Günstig, energieeffizient und gleichzeitig ästhetisch bauen: Mit dem Wohngewächshaus von DMAA (Wien) starten wir den Versuch, diese Parameter zusammenzubringen. Die Wohnungen werden nur von ihrem Kern aus beheizt. Ihre Abwärme dient im Gewächshaus auf dem Dach dem Pflanzenwachstum. Offene und begrünte Stahlbau-Laubengänge dienen als Zugänge zu den 25 Wohnungen.
Bürogebäude Bora
Die Straße Stephanitorsbollwerk bildet die östliche Begrenzung von Stephanitor. Hier werden die bestehenden Bürogebäude Lee und Luv um das Gebäude Bora ergänzt. Einziehen werden die Deutsche Windtechnik AG sowie eine KiTa.
Bürogebäude Grøn
Grøn ist ein nachhaltiges Bürogebäude mit einer vermietbaren Fläche von ca. 9.200 m². Über das Energiekonzept der Überseeinsel wird es CO2-neutral betrieben. Im Inneren verfügt es über eine sparsame Gebäudetechnik. Außen sorgt ein Regenwasserspeicher für die nachhaltige Bewässerung der Fassadenbegrünung. Herzstück ist die Dachterrasse: Hier gruppieren sich Bäume, Sträucher, Gräser, Kräuter, Sand, Kies, Holzstege und mobile Möbel zu einer echten Dachlandschaft. Die „Kleine Wildnis“ ist erreichbar über die 4. Etage und für alle im Grøn nutzbar.
PV-Anlage: 80 %
Hohe Flexbilität in den Grundrissen
(Zellen- & Gruppenbüros, Open- und/oder Multi-Space-Büros möglich)Repräsentatives Eingangsfoyer
Mobilitätsfoyer mit Fahrradstellplätzen und Dusche im Erdgeschoss
Tiefgaragenstellplätze für Autos
Dachgarten im 4. OG, Gemeinschaftsterrasse
Fassade mit Pflanzenbändern
Mieten und Kaufen (Teilerwerb) möglich
Wie wird es sich in Zukunft hier leben?
Wie in allen anderen entstehenden Quartieren, richtet sich die Gestaltung von Stephanitor nach dem Rahmenplan der Überseeinsel. Gleichzeitig soll es als eigenes Quartier erkennbar sein und schon jetzt ist klar, dass sein unverwechselbarer Charakter durch seine Vielfalt geprägt wird:
Geförderter Wohnungsbau steht gleichberechtigt neben freifinanzierten Wohnungen, hauptsächlich für Studierende und Senior*innen. Materialien, Strukturen und Formen wechseln sich ab. Dächer werden entweder für Solaranlagen oder für soziales Miteinander genutzt. Menschen, die in den Firmenzentralen, Büros, Praxen, Behandlungszentren und Sporteinrichtungen an der nördlichen Begrenzungsstraße Auf der Muggenburg arbeiten, mischen sich mit den Menschen, die am Ufer der Weser wohnen. Der Wind weht meist aus West-Süd-West und im Sommer treffen sich alle auf den autofreien Straßen und Plätzen des Quartiers.
Und was war hier früher?
Die Bremischen Seehäfen dehnten sich nach dem Mittelalter langsam von der Schlachte aus bis an die Stepanikirchweide. Man könnte meinen, dass das Gebiet zwischen Europahafen und Weser schon immer allein für den Umschlag von Waren genutzt wurde. Doch bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts fand man hier, wo nun das Quartier Stephanitor entsteht, nicht nur das gleichnamige Tor in die Stadt hinein. Auch ein kleinteiliges Neben- und Miteinander von Wohn- und Arbeitsstätten entwickelte sich an diesem Ort: Eine Vielfalt, die wir im zukünftigen Stephanitor wiederfinden werden.
Das historisch gewachsene Viertel musste in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dem Weserbahnhof weichen, dessen Bahnhofsgebäude 1860 eingeweiht wurde. Die an der Kaje entlang laufenden Schienen erlaubten den direkten Warenaustausch zwischen Schiffen und Güterzügen. Dieser ehemalige Gleisverlauf, der in Zukunft ein Fahrradweg sein wird, markiert die süd-westliche Begrenzung des zukünftigen Quartiers.
Im zweiten Weltkrieg wurde das Areal schwer beschädigt. Zwar nahm man nach Kriegsende die Umschlagsanlagen wieder in Betrieb, doch bereits 1960 siedelte sich hier die Firma Kellogg an. Wie die Frühstücksflocken nach Bremen kamen und Bremer Geschichte schrieben, lest ihr hier.